Aktuell am Start sind in 90% aller Fälle drei Teleskope.

Zum Ersten der extrem transportable, schnell und aus dem Stand einsetzbare 6 Zoll f/4,8 Dobson. Ein sehr gutes Weitfeldteleskop, sehr gute Optik mit gut 3,5° erreichbarem Feld auf der einen und sauberen Hochvergrößerungsmöglichkeiten bis 200/250fach auf der anderen Seite. Da hilft schon mal, auch bei nur 150 mm Öffnung, die gute Tubusisolierung und der regelbare saugende Lüfter. Dieser Newton produziert wegen seiner (selbst)gebogenen Fangspiegelspinne keine Spikes, was aber so gut wie niemandem (auch versierten Beobachtern nicht) auffällt. Das Thema Spikes wird, wie auch das Thema Obstruktion, in Forendiskussionen oft hochgekocht. Auf den Wiesen, mit dem Auge am Okular, das Objekt der Begierde im Blick, spielt es kaum eine Rolle.

Aktuell Ende Juli 2020 bekommt das Teleskop einen neuen, flachbauenden Okularauszug aus dem 3 D Drucker von Dennis, Schaun wir mal, was die Tests ergeben.

 

Bis jetzt siehts gut aus, mehr Ausleuchtung und ein etwas länger ausgezogener Tubus. Genaueres findet sich am Ende der fortlaufend die Entwicklungen spiegelnden Bildergeschichten.

 

Zum Zweiten der noch handliche und für mich allein noch leicht transportable 12 Zoll f/5,3. Mit guter Optik und Öffnung für Deep-Sky prädestiniert, aber auch sehr leistungsstark an allen Objekten des Sonnensystems. Bei mir das unverzichtbare Beobchtungsgerät für ALLE Fälle und wann immer es geht erste Wahl mit Isotubus, Filterschieber regelbarer Belüftung und Tau-/Störlichtkappe.

Zum Dritten unser Gemeinschafts Dobson, mit 16 Zoll Öffnung immer eine Zusammenkunft wert. Inzwischen mit Stör-/Streulichtsocke, Fangspiegelheizung, Belüftung und Filterschieber.

   

 

Eine flug-/handgepäcktauglicher 8 Zoll Reisedobson ist neu hinzu gekommen und hat uns im Juni 2021 nach La Palma begleitet.

Eine ausführliche Baubeschreibung zu dem, ausschließlich mit Heimwerkermitteln durchgeführten, Projekt habe ich inzwischen hier eingestellt, da ist bereits ein erstes Tuning enthalten. An dieser Stelle ein paar Bilder des Teleskops.

    

In "astronomie - DAS MAGAZIN", Ausgabe 19, ist schon ein Bericht zu lesen.  Der HP-Bericht La Palma im Juni 2021 ist  fertig.

 

 

In Der Folge nun die Entwicklung bis hier hin.

Im letzten Teil anhand eines 8 Zoll f/5 Dobsons auch sehr ausführlich, viele Telskope, viel Bastelei, eben ein spannendes Hobby.

 

Dieser 8" f/6 Dobson war nach dem 114/900er und einem völligen  GoTo Fehlkauf die Initialzündung fürs Hobby an sich und für die im ersten Bild bereits an kleineren Veränderungen erkennbaren Versuche, Mängel abzustellen, Verbesserungen zu erzielen und schließlich das Optimum aus gegebener Öffnung und Qualität herauszuholen. Die alten Bilder zeigen die Entwicklung vom annähernden Urzustand, zum Aufsatteln des 70 mm Richfielders der schließlich durch einen 100 mm Richfielder ersetzt wurde. Schön aussehen geht anders, aber zum Durchsehen war er schon sehr gut.

    

 

 ----------------------------------

Die Baustelle des 114/660er Newtons

 

auf der RB des 150/900ers schon voll funktionsfähig,

unten fertig mit eigener Box und Stummelstativ, welches auch als Hocker dienen kann

   

und dann die endgültige Version mit der Standard-Unterstellkiste auf dem Balkon. Mit dem geänderten Frontbrett bietet die Box nun für Testzwecke Tuben bis 150 mm Durchmesser Platz.

  

 

Unten der 150/900er Newton/Dobson im Einsatz auf dem Balkon. Mit Bino und Astrosolar Sonnenfilterfolie visuell zur gefahrlosen Sonnenbeobachtung. Ein IR-Sperrfilter ist im Binoansatz integriert.

inzwischen musste er wegen der Nähe zum 200/1000er Dobson, der ihn auch ohne Planetenoptimierung einfach in allen Disziplinen überflügelte, der kürzeren, transportableren und weitfeldtauglichen Variante mit dem 6 Zoll f/4,8 Spiegel aus der Mythossäge weichen.

 

  

Der ist richtig handlich, sehr schnell einsatzbereit und auch in Hochvergrößerung wirklich nicht schlecht, was er ja schon in der Mythossäge mit viel zu großem Fangspiegel bewiesen hat.

Das Restteleskop der Mythossäge wurde darauf hin mechanisch runderneuert, die Box deutlich niedriger und auch der Tubus leichter, sodass sich Transport und Handhabung deutlich leichter und angenehmer gestalten.

Es blieb bei der bewährten Ausstattung mit Isotubus und zuschaltbarer, regelbarer Belüftung. 

Hier ein Bild direkt nach dem Umbau mit Isotubus, angebauten Ablagen für Okulare und Filter sowie dem taugeschützten Kartenfach darunter. Die Suchereinheit ist im Bild schlecht zu erkennen, es ist die bekannte Kombi aus 9x50 Winkelsucher mit beleuchtetem Doppelfadenkreuz und Rigel-Quickfinder, welche weiter unten im Bild gezeigt wird.

Der 300/1600er Newton/Dobson mit integrierten 150/739er Großfeldspiegel unten rechts ist also inzwischen Geschichte und wartet auf ein Update durch Gewichtsreduzierung und Modernisierung.

Daneben zusammen mit den 150/900er Dobson zum Vergleich

 

  

Das Ding mit dem Doppelspiegel geht so:

  

  

Schublade (mit dem kleinen Spiegel) raus oder rein, großer saugender Lüfter, starke Federn

und Flügelmuttern zur einfachen und stabilen Hauptspiegel-Justage.

 

 Der 400/1800er als Neuzugang kurz vor dem Erwerb,

Der 400/1800er als Neuzugang kurz vor dem Erwerb, das ist nun auch schon wieder Jahre her. Mir gehört ein Fünftel, womit auch

klar ist, dass ich nicht nur alleine sondern sehr häufig in einer kleinen Gruppe von Freunden

beobachten kann

Es ist angerichtet, die Nacht kann kommen

 

2017 bis 2018 entstand die Idee aus Restbeständen einen 8" f/5 Dobson aufzubauen, das Ergebnis kann sich sehen lassen

und kommt mit Lüfter, Tubusisolierung Taukappe, visueller Optimierung  pp sehr meiner Idee von Ausnutzung gegebener Öffnung und Leistung durch geeignetes Tuning entgegen.

 

Die Sucherkombination in ihrer Anordnung und die Unterstellkiste schonen den Rücken. Solche Überlegungen werden zusehends wichtiger.

Für Interessierte kommt im Anschluss ein etwas längerer Bericht zur Entstehung: 

Die Idee dazu kommt mit einem plötzlich in der Astrogruppe verfügbaren
-8 Zoll f/5 Hauptspiegel
und der Blick in die Resteecke fördert einen
-zu kurzen Walzblechtubus von einem 8 Zoll f/5 "Konus"-Kugelspiegel ohne Spiegel und Zelle mit
-Tubusabschlussringen aus Guss und
-fetter FS-Spinne aus Guss im vorderen Ring
eine
-FS Spinne von einem 6-Zöller
einen
-2 Zoll Skywatcher OAZ schwergängig und geräuschvoll eiernd
einen
-56er FS und einen 52er FS unbekannter Herkunft zur Wahl
-eine Selbstbaurockerbox vom 6 Zoll f/6 Newton die auch einen schlanken 8-Zöllter zwischen die Wangen nehmen kann zu Tage.

Damit lässt sich sehr viel anfangen, wenn die Teile okay oder ans Laufen zu kriegen sind.

Der Hauptspiegel

ist das Herz des Ganzen. Bevor nun aus der Idee ein echter Plan wird nehme ich also mal diese Hauptkomponente unter die Lupe.
Der Parabolspiegel stammt aus einem Selbstbauteleskop, wurde hauptsächlich fotografisch mit sehr großem FS, also annähernd 40% Obstruktion genutzt und zeigte trotzdem auch visuell gute Abbildungsleistung. Es liegt sogar ein belastbares und überprüfbares Zertifikat vor, welches 0,84 Strehlpunkte auswirft, wobei der Strehl fast ausschließlich durch einen recht massiven Zentralberg gedrückt wird. Verschwindet der hinter einem FS ausreichender Größe geht der Strehl auf über 0,9 hoch.
Dieser geprüfte Spiegel mit sicherer Qualität wurde zuvor mehrfach (auch online) zum Verkauf angeboten, es wollte ihn aber niemand haben, zumindest nicht für einen angemessenen Preis und verschenken wollten wir ihn auch nicht. Offensichtlich hoffen viele Leute unsinniger Weise auf 100 Punkte beim China-Qualitätslotto und/oder die handselektierte Ausnahmequailtät vom Onlinehändler wobei natürlich der Originalkarton auch noch original verschlossen sein muss, da man ja ansonsten sicherlich Retouren angedreht bekommt.
Das ist nun mein Glück, das gute Schätzchen blieb im Fundus bis wir nunmehr das Potenzial als Gemeinschaftsteleskop, zusätzlich zum 16-Zöller und zu meinem 12-Zöller, erkannt haben.

Mit

200 mm Öffnung und
1000 mm Brennweite
also ~ 8 Zoll f/5 und von
30fach bei 7 mm AP und 2,5° Feld bis
300fach bei 0,7 mm AP

ist alles drin, wenn es denn gut läuft. Das konnte das Spiegelchen ja schon mal recht gut zeigen als es noch in einem Fotonewton mit 70ger Fangspiegel werkelte, also warum nicht.



Der Okularauszug

macht mir da schon eher Sorgen, obwohl er eigentlich ganz gute Eckdaten aufweist.
Es ist ein
Skywatcher Crayford mit
justierbarer Basis,
Untersetzung,
69 mm Bauhöhe eingefahren,
40 mm Verstellweg.

Die zugehörigen 2 Zoll und 1,25 Zoll Verlängerungsadapter (unten ist das 2 Zoll Teil noch mit im Bild) mit immerhin 40 mm Weg fallen von Anfang an aus der Verlosung, das kann man ganz locker einsparen, zumindest wenn man rein visuell unterwegs ist.

So sieht das auf den ersten Blick gar nicht mal schlecht aus, aber
das Rohr ragt bis zu 40 mm in den Tubus,
die Okularklemmung erfolgt über 2 Rändelschrauben direkt
auf die Steckhülsen der Okulare,
das Auszugsrohr steht erkennbar schräg zur Basis,
er rutscht entweder durch oder er knarzt und ächzt schwergängig.

 


Das letzte zuerst,
-der OAZ war mies zusammengeschraubt, ein Stellrad war press auf/an das Wellengehäuse gequetscht, was Widerstand und geräuschvolle Reibung brachte.
Auf der Wellenplatte sind immerhin 8 Einstellschrauben und eine Feststellschraube zu sehen, auch da war alles verstellt und die passende Einstellung zu finden, dauerte etwas, war aber schließlich machbar.
-Die beiden Metallschrauben zur Okularklemmung wurden durch Kunststoffrändelschrauben  ausgetauscht und weil die Passung bei allen mir verfügbaren Okularen und Reduzierungen gut ist, sehe ich da mal kein Problem mehr.



-Damit ist der OAZ den Versuch wert, ob sich eine Rohrkürzung machen lässt.
Am OAZ Tubus findet man gegenüber der Welle eine der Rundung angepasste Platte montiert, die sich über zwei Schrauben lösen lässt.
Daran sind, oben und unten kopfseitig kleine Kugellagerrollen verschraubt, die das OAZ Rohr führen und zentrieren.
Die unteren beiden Rollen sind auch am absoluten unteren Ende angebracht, was dann zwangsläufig dazu führt, das das so geführte OAZ-Rohr bei 40 mm Verstellweg auch 40 mm in den Tubus fährt.
Ich habe dann die Rollen so weit nach oben gesetzt wie es möglich war, ohne den Verfahrweg einzuschränken.


Das Bohren und Gewinde schneiden von Hand in dem weichen Aluguss ist recht unproblematisch.
Damit war eine Kürzung des OAZ-Tubus um 24 mm möglich.
Da ragen nun keine 20 mm mehr in unterster Stellung in den Tubus. Wenn ich bei der Festlegung der Fokuslage noch ein wenig aufpasse, ist das kein Problem mehr.


Ich sehe keine Beeinträchtigung der Stabilität. Die Schieflage des Rohres im OAZ-Tubus wurde nicht schlimmer und sie ist über die justierbare Basis auszugleichen. Das Kontrollloch im Tubus ist schon gebohrt.
Außerdem werde ich den OAZ eventuell mit der Wellenplatte nach oben am Fernrohrtubus anbringen. Wenn dann schwere Okulare im OAZ sind wirkt das der Schräglage (außen in Richtung Wellenplatte, innen entgegengesetzt) entgegen, zumindest wird sie nicht noch verstärkt, was zu Reibung des OAZ-Tubus an seinem Gehäuse führen könnte.

Der Tubus

ist aus dem üblichen Walzblech mit gefalzter Naht.  233 mm Innendurchmesser sind schon recht eng, aber in der Hauptsache ist er mit 830 mm Länge wohl zu kurz für eine vernünftige visuelle Auslegung.
Leider (oder auch nicht) ging die Spiegelzelle als Bastelprojekt mit dem f/5 Spiegel an einem Selbstschleifer, der letztlich auch die Kugelgestalt vermessen und nachgewiesen hat. Jedenfalls hatte auch dieses Teil nicht nur einen viel zu kurzen vorderen Überhang, sondern es war durch die Kürze des Tubus auch ein extrem hohen OAZ Turm erforderlich.

Erste, wichtige Berechnungen für die Konfiguration des Teleskops
müssen nun erfolgen.
Wir wissen:
Der 8 Zoll Hauptspiegel hat 1000 mm (Nenn)Brennweite das wird später noch genau gemessen.
Der Tubus hat 233 mm Durchmesser und mit der geplanten Dämmung 3-4 mm Wanddicke.
Der OAZ baut eingefahren 69 mm über Tubus, hat 40 mm Weg, sodass wir den mittleren Fokus bei 90 mm über Tubus liegen haben.

Daraus ergibt sich, zu errechnen oder auch mittels einer Zeichnung auszumessen, aber auch einfach mit dem Programm MyNewton zu ermitteln, dass
-der Hauptspiegel 781,5 mm hinter dem FS sitzen muss, der Tubus gibt maximal 740 mm her
-der 56 mm FS bei 28% Obstruktion üppige 15 mm Feld zu 100% ausleuchtet
-der optionale 52 mm FS  bei 26 % Obstruktion immer noch über 10 mm liegt

Wegen des ausgeprägten Zentralberges sind allerdings die 2% mehr Obstruktion gegenüber der Strehlverbesserung durch dessen vollständige Abdeckung absolut zu vernachlässigen. Der Wechsel zwischen den FS wird gegebenenfalls mal ein Experiment für die beobachtende Praxis und es kommt ja auch sehr auf die grundsätzliche Qualität der Fangspiegel an.

Immerhin steht auch fest, dass der Tubus hoffnungslos zu kurz ist, zumal durch meine Umbauten am OAZ der möglich Maximalabstand  zusätzlich schrumpft.
Im Original hatte der Tubus einen OAZ-Turm nötig um den etwa 140 mm über dem Tubus liegenden mittleren Fokus zu erreichen.
Ein solcher Aufbau ergäbe mit dem 56er Fangspiegel bei der Ausleuchtung schon einen Wert im Minus, also Öffnungsbeschneidung und mit dem für 10 mm zu 100% ausgeleuchteten Feld erforderlichen  63 mm FS üppige 31,5% Obstruktion.
Das ist selbst mit Zentralberg völlig unnötig und damit auch völlig unakzeptabel.


Für die fällige Verlängerung des Tubus passt, nicht nur in diesem Fall, sondern auch bei anderen günstigen 8-Zöllern aus Fernost

KG Rohr DIN 250 (Abflussrohr)

  


Es hat 250 mm und 6,2 mm Wandstärke, also 237,6 mm Innendurchmesser.
Der laufende Meter Rohr wiegt allerdings schon 6 Kilogramm, m.E. meistens zu viel für Kompletttuben.

Das bedeutet:

- KG 250  ist für Tubusverlängerungen an 8 Zoll Newtons ideal
- Die Spiegelzellen, zumindest die vom "Konus" lassen sich mit 237 mm Außendurchmesser recht passgenau einschieben. Dadurch sind sie variabel zu befestigen, man kann hier auch nachträglich noch den Abstand zwischen Hauptspiegel und Fangspiegel verändern, wenn man die Tubusverlängerung etwas großzügiger bemisst.



Die Tubusverlängerung mit KG-Rohrabschnitten ist primitiv und variabel machbar. Ein genügend langes Stück KG für 100-250 mm Aufstecktiefe mit einer Lage Isolierung und Velours passgenau auffüttern und über Schrauben die aus dem Tubus ragen in Langlöchern (3-5 cm) variabel verschraubbar machen.
Dann kann man Spiegelzelle hinten fest montieren und eventuell den Lüfter anbringen.

Das mit den Langlöchern muss nicht sein, ist auch etwas Aufwand, hat aber den Vorteil, dass der Selbstbauer  auch hier vor (eigenen und fremden) Messfehlern geschützt ist oder auch leicht auf extremes (neues) Zubehör reagieren kann.
Wenn man die Tubusverlängerung innen so aufgefüttert hat (oder den Originaltubus außen), dass er schmatzend passt, braucht man so eine Langlochverschraubung eigentlich nicht und es reicht auch weniger Aufstecklänge (5-10 cm).
Man setzt das Ding, schiebt halbwegs passend, schaut ob man mit allen Okularen in den Fokus kommt, schiebt so lange bis es absolut passt, bohrt dann durch im Stecktubus vorbereitete Löcher den Originaltubus an und setzt Blechschrauben oder Madenschraubenmit geringfügig größerem Duirchmesser als das Loch. Die fressen sich ihr gewinde selbst und Madenschrauben haben den Vorteil, dass sie komplett im Loch verschwinden.

Man kann übrigens auch sehr einfach und sehr günstig mit einer Rohrmuffe oder Rohrmanschette aus dem Klimabau auskommen, die es unter 10 Euro (nicht das erste 40 Euro Angebot aus der Bucht fischen) in allen möglichen genormten Durchmessern gibt.

 

Muffe                                                                 Manschette



Sollte eine Umlackierung geplant sein ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Ich habe den Tubus mit Sprühgrundierung und Sprühlack aus dem Baumarkt weiß lackiert. Bei genauem Hinsehen etwas wolkig und auch nicht sehr glatt, aber für mich ganz akzeptabel.

Die Hauptspiegelzelle

war ja leider nicht mehr vorhanden, nur noch die beiden Tubusabschlussringe. Aus dem vorderen Ring habe ich unten im Bild schon die fette Fangspiegelspinne herausgesägt. Zur Fangspiegelhalterung später mehr, aber hier ist ganz klar für Viele sicher der Punkt erreicht an dem sie zweckmäßiger Weise vorhandene Originalteile nutzen und gegebenenfalls nur etwas modifizieren. Bei mir wird  aber munter weitergebastelt.

Hinten lässt sich der Ring recht passgenau in die Tubusverlängerung schieben und so muss nur noch eine gut justierbare Hauptspiegellagerung an den Tubusabschlussring adaptiert werden. Einige Profilreste von Gardinenstangen kommen da gerade recht um mit ein wenig über den Amboß gebogenen Winkeln zu einem Dreieck vernietet zu werden.

Zur Justierung werden lange Schlosserschrauben in den inneren Ecken des Dreiecks angebracht. Die Anbringung erfolgt drehbar gekontert, zwischen Beilegescheiben.Den Spiegel halten seitliche Krallen, die nicht auf Berührung mit dem Spiegel angepasst werden, sondern mit einer feinen Silikonnaht als Zwischenraum, den Spiegel ohne Spannung und Druck halten.

   

Der Spiegel liegt auf drei Korkplättchen. Das ist für die 25 mm dicken Glasklötze, die es gemeinhin in dieser Größe gibt, bei Weitem als Lagerung ausreichend. Als Verbindung zwischen der Spiegelhalterung und dem Tubusabschlussring dienen drei Multiplex Brettchen. Durch diese Holzklötzchen ist je ein Loch gebohrt und mit dem, für die verwendeten Schlosserschrauben passenden, Gewinde versehen.

 
 
 
 

Mittels der mit Rändelköpfen ausgestatteten Schrauben kann nun die Hauptspiegel Justage im Einhand Betrieb und werkzeuglos erfolgen. 

Eine Konterung ist nicht erforderlich. Hier nochmal das Ganze als Einsatz in der Tubusverlängerung. Extrem primitv aber absolut funktionstüchtig und funktionsgerecht. Die Justage ist sehr feinfühlig und genau möglich, hält auch bei holprigen Transporten und durch die sehr offene Bauweise kann Luft sehr gut durch den Tubus zirkulieren. Dennoch gibt es auch eine optionale Zwangslüftung.

 

Die Isolierung des Tubus

sollte eher Dämmung genannt werden, da es nur darum geht, Temperaturunterschiede des Rohres an sich, die zwischen Ober- und Unterseite bei nächtlicher Beobachtung eigentlich immer und teils recht massiv auftreten, nicht bis an die Innenseite des Rohrs vordringen zu lassen und damit von Strahlengang fern zu halten.

Ich habe mich, weil vorhanden, für Blasenschaumfolie in 1,5mm Stärke entschieden, die an der  einfach mit Pritt-Stift eingestrichenen Tubusinnenseite vollflächig angedrückt wurde. Überstände werden mit dem Teppichmesser abgeschnitten, ein scharfer Schnitt mittig über den inneren Überstand lässt zwei Streifen abfallen, nach deren Entfernung sich die Naht fast unsichtbar schließt.
Weitere Dämmung und auch Stabilität für die Folienröhre bringt eine Lage schwarze, selbstklebende Veloursfolie, welche zugleich auch Streu- und Störlicht wirksam unterdrückt. Nachdem ich mich bei einigen Tuben extrem mit ganzen Bahnen quälte, habe ich hier mit mehreren überlappenden Bahnstreifen gearbeitet. Das verarbeitet sich wesentlich leichter und die labile Blasenschaumfolie hätte auch kaum mehrfaches Kleben und Lösen, zurecht ziehen zugelassen.

 
 


So habe ich  den Tubus noch etwas enger gemacht, aber ich hätte wegen der Enge und trotz der offenen  Selbstbauzelle für den HS ohnehin einen Lüfter benötigt und der kurze vordere Überhang bringt keine Vignettierung, wobei die engste Stelle ohnehin der Abschlussring des Tubus ist.
Die Tau- Störlichtkappe (später) braucht ordentlich Überhang und deutlich größeren Durchmesser.

Bei der Verlängerung aus 250er KG Rohr reicht eine Lage Veloursfolie zur Dämmung aus, da das Rohr in dieser Größe und Wandstärke einen geschäumten Kern hat. Metallrohrmuffen und ähnliche Materialien sollten eine zusätzliche Dämmschicht erhalten,  wie der komplette Tubus auch.

Dazu noch eine funktionierende saugende Lüftung und die Probleme mit dem  Tubusseeing sind ebenso schnell wie effizient beherrschbar.

So ein Quirl, übrigens ein Langsam- und Leiseläufer mit sehr guter Lagerung, der zudem nicht fest mit der Montageplatte verbunden wird, sondern nur in den beigefügten Silikonnippeln sitzt, um jegliche Übertragung von möglichen Vibrationen zu verhindern, braucht Abstand zum Hauptstpiegel um zu wirken und einen gleichmäßigen, laminaren Luftstrom aufzubauen.

Zufällig passt gerade der Lüfter vom 6-Zöller, der in einem 6" Tubusabschlussdeckel Platz findet, mit einer kleinen Ringadaption als Stecksystem auch am 8-Zöller. So sieht das fertig aus.

Es wird wohl höchst selten passieren, dass ich mit beiden Teleskopen gleichzeitig draußen bin und dann noch gleichzeitig Hochvergrößerung angehe. Das kann mal aus Testgründen sein, ansonsten eigentlich nie. Okay, dann muss ich halt umstecken.

 

Eine solche saugende Lüftung ist zur Auskühlung, besser gesagt zur Temperaturanpassung des Hauptspiegels sehr wichtig. Ist der Spiegel kälter oder wärmer als seine Umgebung findet immer eine Anpassung statt und weil dasTrägermaterial, also das Spiegelsubstrat sich dabei verspannt, verzieht, ausdehnt oder auch zusammenzieht, liefert es in dieser Zeit, bis zum Ausgleich keine gute Abbildungsleistung, was man sofort bemerkt, wenn man in den höheren Vergrößerungsbereich vordringt.

Das ist bei einfachem Float_Glas besonders extrem, bei BK 7 kaum merklich besser. Pyrex oder vergleichbare Borsilikate sind dann schon sichtbar besser, dafür auch teurer. Ab Duran, Zerodur und Co kann man das dann vernachlässigen........oder auch nicht, denn der warme Glasklotz erzeugt ja trotzdem noch Tubusseeing.

Ein gutes Lüftersystem saugt diese chaotischen Luftverwirbelungen im günstigsten Fall ab und sorgt für eine schnellere, gleichmäßige Temperaturanpassung des Hauptspiegels.

In einem gedämmten Tubus kommen über die Tubuswandung keine zusätzlichen thermischen Probleme ins System.

So bleibt in einem belüfteten und isolierten Volltubus der Hauptspiegel ganz nebenbei auch grundsätzlich frei von Taubeschlag, ja sogar der Fangspiegel profitiert von solchen Maßnahmen. Gibt es dann noch eine Tau-/Störlichtkappe mit ausreichender Länge und man nimmt den Tubus bei Nichtgebrauch aus dem Himmel (Waagrechtstellung oder Deckel drauf) bleibt auch der Fangspiegel in meiner Praxis stets taufrei, ganz ohne zusätzliche Heizung.

Ah ja, da musste ja eine neue Fangspiegelhalterung her. Solche dicken Gussstreben wie sie da verbaut waren sorgen doch für recht heftige Beugungserscheinungen, das geht mit simplen und sehr dünnen Blechstreifen besser. Um sie auf Spannung zu halten enden sie in Gewindestiften die durch Löcher im Tubus hindurchragen und dann von außen verschraubt werden. Außerdem kann man über diese Verschraubungen die Spinne zentrieren. Um die Gewindestifte an den Blechstreifen zu befestigen muss man winzige Löcher durchbohren und sie dann mittig mit einer feinen Metallsäge einschlitzen. Das ist ziemlich fummelig und ich habe sechs Stifte für vier passende Ergebnisse verbraten.

  

Zunächst mal habe ich die übrig gebliebene Spinne von einen 6 Zöller genommen und die Arme verlängert. Das passt soweit aber da werde ich später wohl nochmal rangehen, denn

  

es gibt einfachere und von der Funktion her besser Konzepte mit nur zwei Einstellmöglichkeiten anstelle Rotation über Mittelschraube und Verkippung über drei Einstellschrauben.

 

Oben sehen wir übrigens zwei mal von vorne in den Tubus und auf die vordere Fangspiegelkante. Man sieht, der Tubusüberstand ist sehr kurz und schräg durch das OAZ-Loch geschaut sieht man locker über den Tubusrand hinaus. Alle moderenen Tuben für Newtons sind grundsätzlich zu eng und viel zu kurz. Das geringere Packmaß, weniger Materialverbrauch und nicht die Anforderungen an ein gutes Teleskop stehen hier bei den Herstellern im Vordergrund.

Das begünstigt einerseits Taubildung am FS und andererseits ist das ein riesiges Einfalltor für Streu- und Störlicht.

Eine Taukappe als Abhilfe ist allerdings sehr günstig und einfach herzustellen. War es beim 8-Zoll f/6 eine alte Iso-Matte, habe ich beim 8-Zoll f/5

  

einfach ein Stück der Blasenschaummatte innen mit Veloursfolie beklebt und Randverstärkungen aus Vorlegeband angebracht. Tubusseitig innen für die exakte Passung und vorne außen verklebt. Solche runden Teile aus zwei Materialien kann man leicht verkleben indem man eine Lage über den Tubus wickelt und die zweite Lage dann der Rundung folgend aufklebt. So ist die spätere Form schon annähernd vorgegeben und wenn man den Stoß mit unterschiedlicher Überlappung der beiden Materialien klebt wird das nahezu unsichtbar. Das gelbe Band dient nur der besseren Erkennbarkeit beim Aufstecken im Dunkeln.

Ich baue meine Taukappen so, dass sie aufgesteckt etwa 1,5 x D-Tubus über die vordere Fangspiegelkante hinausragen und außerdem über diese Länge dann vorne mindestens 2-3 cm mehr Durchmesser haben als die engen Tuben. So ist Vignettierung der Öffnung ausgeschlossen, kommt kein Stör-/Streulicht bis in die Fangspiegel-/OAZ-Ebene und der FS bleibt bisher immer taufrei wenn ich zusätzlich den Lüfter durchlaufen lasse.

Bei Linsenteleskopen oder auch Schmidtnewtons pp würde ich wegen der vorderen Vollverglasung immer mindestens 2xD-Tubus nehmen.

Die Parkposition der Taukappe hält sie übrigens gut in Form und beugt auch Beschädigungen oder Verlust vor.

  

Nur wenn sie nass geworden ist, sollte man sie zum Trocknen erst mal solo hinstellen, das beugt wiederum Staunässe und Schimmelbildung vor.

Die beiden Bilder oben zeigen den Newton auf einer Rockerbox vom 6 Zöller, die schmaler und niedriger ist, als die zu Beginn gezeigte, endgültige Lösung. Es ging, war aber von der Standfestigkeit her grenzwertig.

Der komische schwarze Hammer im Bild ist übrigens mein Rigel Quickfinder, ebenfalls mit Taukappe und zwar in Parkposition als Staub-/Beschlagschutz für die Sichtscheibe.

  

Offen auch noch mit einer kleinen Gehäuseverlängerung vorne und hinten als Einblickhilfe und Taubremse. Als Taukappe dürfte sie vorne etwas länger sein. Der Rigel ist übrigens mit verschiedenen Basen an diversen Teleskopen unterwegs.